29. August 2018

Brandenburger Forstverwaltung fehlen personelle Kapazitäten für Katasrophenbewältigung

Brand bei Treuenbrietzen ist Warnsignal

In den vergangenen Tagen waren die Gedanken aller Forstleute bei den Feuerwehrleuten, Rettern und Helfern vor Ort im Brandgebiet von Treuenbrietzen. Wir können nur zu gut nachvollziehen, wie schwer, gefahrvoll und unschätzbar wertvoll der Kampf gegen die Flammenwut vor Ort ist!

„Katastrophenmanagement in der Forstwirtschaft“ - Unter dieser Überschrift treffen sich am 18. Oktober 2018 die Mitglieder des Bundes Deutscher Forstleute Brandenburg und Berlin in Lübbenau zum Gewerkschaftstag.

Die Lage im Brandgebiet von Treuenbrietzen lässt dieses Motto in einem ungewollt düsteren Licht erstrahlen. Hunderte Feuerwehrleute und Rettungskräfte kämpften erfolgreich, um die Ortschaften Tiefenbrunn, Klausdorf und Frohnsdorf zu halten. Am kommenden Freitag (31. August 2018) machen sich viele Kolleginnen und Kollegen vom Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) auf den Weg, die Brandwache zu übernehmen.

Auch Minister Vogelsänger ist auf dem Weg.
Wir fragen uns einmal mehr, auf welchem Weg der Minister eigentlich ist?

Personalabbau, Umstrukturierung, Teilung der Kräfte und damit Schwächung der Krisenreaktionsfähigkeit sind immer noch für den LFB geplant. Dabei ist bereits die heutige Personalausstattung mit 1.500 MitarbeiterInnen knapp. So müssen aus der gesamten Südhälfte des Landes Brandenburg Waldarbeiter und Technik zusammengekratzt werden, um in Treuenbrietzen ausreichend Kapazitäten zusammen zu bekommen. Auf weiten Teilen des landeseigenen Waldes wird so die reguläre Waldarbeit zum Erliegen kommen. Und es darf auch nicht woanders brennen! 

Diese Situation ist hausgemacht! Seit Jahren beklagt der BDF, dass die Personalausstattung der Brandenburger Forstverwaltung grottenschlecht ist. Der normale Forstbetrieb lässt sich wohl noch eben so aufrechterhalten, aber wehe, wenn außergewöhnliche Ereignisse eintreten.

Die Brandbekämpfung dauert Tage – der Neuaufbau des Waldes dauert Jahre.

Der Brand bei Treuenbrietzen ist das traurige Signal, dass der Klimawandel dazu zwingt, vieles radikal zu hinterfragen. Wie fit ist der Wald für den Klimawandel? Wie stark ist die Reihe derjenigen, die den Wald fit machen können und wollen? Der Ministerpräsident selbst hat während der Brandbekämpfung vor Ort mitbekommen müssen, dass kurzfristig und schon gar nicht auf Zuruf ausreichend eigenes Personal und eigene Technik aus dem Forstbereich verfügbar ist.

Deshalb fordert der BDF ein Umdenken der Landesregierung und der politisch Verantwortlichen. Stoppen Sie die unsinnige Forstreform. Sorgen Sie für eine vernünftige Personalausstattung beim LFB und stärken damit den Staat, auf den die Brandenburgerinnen und Brandenburger vertrauen.

 

Hier findet sich die Pressemitteilung im PDF Format