11. Juli 2021

Klimawandel

Patient Wald – aber keine Pfleger!

  • Foto: Lothar Krüger
    Carla Kniestedt MdL, Abgeordnete Bündnis 90/Die Grünen (3.v.l.), im Gespräch mit Mitgliedern der BDF Basisgruppe Eberswalde Dr. Katrin Möller, Frank Pastowski und Martin Krüger (v.l.)

Wald und Forstwirtschaft stehen gleichermaßen für einen aktiven Klimaschutz!

Anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen-Abgeordneten Carla Kniestedt MdL in Eberswalde fordert der BDF von der Landesregierung die rasche Umsetzung folgender Inhalte und Zielstellungen aus dem Koalitionsvertrag vom 19.11.2019!

  1. Um die Anforderungen des Klimawandels und die dadurch zusätzlichen Aufgaben erfüllen zu können, erfolgt die zukunftsorientierte Aufstellung des Landesbetriebes Forst Brandenburg.
  2. Die praxisnahe forstliche Forschung in Eberswalde wird intensiviert.
  3. Zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung und zur Verbesserung des Klimaschutzes Start einer Holzbau-Offensive.

Ohne eine ambitionierte und ehrliche Umsetzung der im Koalitionsvertrag enthaltenen Zielstellungen für eine zukunftsorientierte Waldwirtschaft wird der Bestand des Brandenburger Waldes in einem hohen Maße gefährdet.

Mit dem Gutachten zur Evaluierung des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde (LFE) erfolgt, entgegen des Auftrages der Landesregierung, keine Aufgabenanalyse hinsichtlich der Anforderungen des Klimawandels und die dadurch zusätzlichen Aufgaben inkl. der Bestimmung der dazu erforderlichen Ressourcen. Ohne die Ausstattung mit den entsprechenden Ressourcen wird es am LFE beispielsweise keine Intensivierung der praxisnahen forstlichen Forschung geben! Ohne die entsprechenden Ressourcen entfällt die gezielte Erweiterung des Versuchsflächensystems, sowie die Weiterentwicklung der Strategien für mehrschichtige Bestände. In der Bewirtschaftung des Landeswaldes und bei der Beratung der Waldbesitzer können Klimawandelfolgen, wie Standortveränderungen, Mortalität, Vitalitätsmängel, Störungsflächen und Neophyten nicht berücksichtigt werden. Es erfolgt keine Integration von Risikobewertungen in waldbauliche Empfehlungen und Behandlungsmodelle, keine Integration von Umweltdaten aus externen Quellen und kein auf die Bedarfe der RevierleiterInnen und WaldbesitzerInnen ausgerichteter Wissenstransfer.

Die Anerkennung des vorliegenden Gutachtens zeugt von dem fehlenden politischen Willen, rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz einleiten zu wollen.

Der BDF hält die Schaffung von mindestens 25 zusätzlichen Stellen für WissenschaftlerInnen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen am Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde für dringend erforderlich.

Der Erlös aus dem Waldverkauf an Tesla in Höhe von 41 Mio. EURO ist der Höhe nach ausreichend, um 10 Jahre lang die o.g.,im Koalitionsvertrag verankerten Zielsetzungen der Landesregierung umzusetzen und sollten so verwendet und damit ausschließlich in den Klimaschutz investiert werden!

Die Abgeordnete Kniestedt nahm sich Zeit und führte ein langes und konstruktives Gespräch mit den Mitgliedern der BDF Basisgruppe Eberswalde. Dafür bedanken wir uns.

 

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