3. August 2018

Enquete-Kommission 6/1 ignoriert die Themen Wald, Forst und Holz

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.
Auch im jetzt vorgelegten Zwischenbericht der Enquete-Kommission 6/1 zur „Zukunft der ländlichen Regionen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels“ fand das Thema Wald und Forstwirtschaft keine Beachtung.

Dabei startet die Landesregierung gerade eine neue Imagekampagne mit dem Slogan: „Es kann so einfach sein“. Die Kampagne nehme die Sehnsucht nach einem naturnahen Leben auf, welche Brandenburg u.a. mit seinen Wäldern so gut und so einfach erfüllt wie kaum ein anderes Bundesland, so die Landesstrategen. Aber diese Wälder tauchen in dem  Zwischenbericht der Enquete-Kommission vom 23.2.2018 gar nicht erst auf.

Bereits in unserer Stellungnahme vom 12.12.2017 zu dem Vorab-Entwurf kritisierte der BDF, dass die Themen Wald, Forst und Holz, insbesondere im Themenfeld 2 – Regionale Wertschöpfung und Beschäftigung, keinerlei Rolle spielen und unterbreitete Vorschläge wie Wald und Holz die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raumes stärken könne.

Mit unserer ausführlichen Stellungnahme verbanden wir die Erwartung, dass unsere Vorschläge aufgegriffen werden und am Ende einfließen in die Empfehlungen an den Landtag und die Landesregierung für die Sicherung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklung der ländlichen Regionen in Brandenburg.

Damals wurden wir damit vertröstet, dass es ja nur ein Vorabentwurf sei, Wald und Forstwirtschaft werde im Zwischenbericht selbstverständlich seinen Platz finden.

Man muss wohl Absicht unterstellen: In ihrem Strategiepapier vom 13.10.2017 spricht die SPD-Fraktion von Brandenburg als einem Waldland und kommt folgerichtig zu dem Schluss: „Nachhaltige Holznutzung sichert in Brandenburg Arbeit und Einkommen im ländlichen Raum. Sie bindet Kohlenstoff während der gesamten Nutzungsfrist und kann energieintensive Materialien wie Stahl oder Beton aus einheimischen Rohstoffen substituieren. Forschungsansätze zum Bauen mit Holz sollen besser vernetzt, weiter ausgebaut und beworben werden. Bei öffentlichen Baumaßnahmen soll das Land gezielt heimisches Holz einsetzen und so vorbildliche und nachahmenswerte Lösungen präsentieren.“

Wir fordern die Enquete-Kommission nochmals eindrücklich auf, bei den zu erarbeitenden Handlungsempfehlungen an die Landespolitik, die ökologischen wie ökonomischen Leistungen der brandenburgischen Forst- und Holzwirtschaft nicht länger zu ignorieren, sondern die Forst- und Holzwirtschaft als Bestandteil von Lösungen für eine gesicherte Zukunft des ländlichen Raumes in Brandenburg zu behandeln.

 

Hier findet sich die Pressemitteilung im PDF Format